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Tormann-Derby.

Es war das Derby der jungen Goalies. Osman Hadzikic vs. Marko Maric. Dass es klar an den Rapid-Keeper ging, war vor allem auf ihre unterschiedlichen ersten Taten zurückzuführen.

Das Derby hat wieder einmal gezeigt, wie entscheidend gerade für einen jungenTorhüter die erste Situation im Match ist.

Osman Hadzikic hatte alles richtig gemacht und wie ein moderner Torwartagiert, als er noch in der Anfangsphase für seine Vorderleute außerhalb desStrafraums klären wollte.

Aber bei seinem Abschlag rasierte er den Ball nur, servierte dem Gegner damit eine dicke Chance und fand – obwohl Robert Beric die Möglichkeit ausließ – danach nie mehr richtig ins Spiel.

Erstes Derby, 30.000 Zuschauer und dann so ein Schnitzer – das konnte er bis zum Schluss nicht mehr abschütteln. Man spürte förmlich, wie die Zuschauer im Stadion jedes Mal die Luft anhielten, wenn er eingreifen musste.

Und tatsächlich zeigte er in der Folge Unsicherheiten bei zwei Flanken, war beim Elferfoul an Beric den berühmten Schritt zu spät und am Ende passte es auch ins Bild, dass er beim Volley von Mario Sonnleitner zum 4:1 zwar dran war, aber den Ball eben doch nicht parieren konnte.

Ich bin mir sicher, dass das Spiel für den wirklich sehr talentierten Burschen anders gelaufen wäre, wenn ihm das erste Missgeschick nicht passiert wäre. 

Ganz anders lief es für sein Gegenüber Marko Maric. Der zeigte – ebenfalls noch früh im Match – einen super Save, als er eine unmittelbar vor ihm aufspringendeFreistoßflanke von Markus Suttner mit unglaublichem Reflex noch abwehrte. 

Dabei stand auch der junge RapidKeeper bei dieser Szene an der Kippe. Die Abwehrspieler hatten sich zu weit hineindrängen lassen, wodurch es für Maricschwer war, heraus- und an den Ball heranzukommen.

Dennoch: Wäre ein Austrianer am Fünfer zum Kopfball gekommen, hätte es geheißen, dass er eigentlich hätte da sein müssen. So aber bekam Maric einensensationellen Auftrieb.

Seine Körpersprache zeigte, dass er von da an das Gefühl hatte, dass ihm nichts mehr passieren kann – außer einer trifft ins Kreuzeck. Was ja dann auch geschah. Aber dieser Unhaltbare konnte sein Selbstvertrauen nicht mehr erschüttern.

Obwohl das Derby für die beiden Torhütertalente so unterschiedlich verlief, verstehe ich Andi Ogris, dass er weiterhin auf Osman Hadzikic und nicht mehr auf den scheidenden Heinz Lindner setzen will. Schließlich ist Hadzikic der Mann, dem (wenn auch erst nach Robert Almer) die Zukunft im Austria-Tor gehören soll.

Fangfragen over and out –

Euer Helge